Magie ist nichts mehr als ein Moment einleuchtender Überraschung!
Um zu dieser Art der Magie zu gelangen, muss ich es schaffen, das Nervensystem meiner Schüler und Studentinnen zu entschlüsseln.
Durch Social Engagement zu Pilates Magie
Zuallererst muss ich die reptilienartige Verteidigungshaltung meiner Studenten – kämpfen, fliehen und erstarren – abschalten, damit sie ihr Social-Engagement-System – sehen, hören und lachen – anschalten können. Dann gilt es herauszufinden wie das Nervensystem meiner Schülerinnen funktioniert. Weil, wenn ich den Schlüssel zu ihrem Nervensystem habe, kann ich eine Strategie entwickeln. Eine Strategie, die sie dabei unterstützt sich zu verbessern, damit wir gemeinsam die Veränderung kreieren können, die sie sich wünschen. Ein ganz wesentlicher Punkt dabei ist …
Gut zuhören und Anweisungen folgen
Lasst mich das anhand von einem Beispiel verdeutlichen. Wie würde ich es anstellen, dass eine Studentin mit einem instabilen und hypermobilen Rücken oder Senkrücken ihr Nervensystem unbewusst so organisiert, dass sie den Pilates Elephant oder die Knee Stretches auf dem Reformer erfolgreich ausführt? Was muss ich machen, damit sie ihre Knie vor und zurückbewegt ohne dabei ihr Becken oder ihren Rücken zu bewegen?
Zuallerest, stelle ich sicher, dass sie in folgender Position auf dem Reformer ist: Auf den Knien mit runden Rücken, die Arme sind nach vorne ausgestreckt und die Hände auf der Stange des Reformers. Dann bitte ich meine Studentin langsam und gleichmäßig beide Hände von der Stange zu heben. In dieser Position, bitte ich sie dann den Wagen des Reformers mit ihren Knien mit so wenig Anstrengung wie möglich nach vor und zurück zu bewegen – gerade genug Bewegung, damit sie die Vibration des Wagens spürt. Dann bitte ich sie die gleiche Bewegung nochmal durchzuführen, aber diesmal mit durchgebogenem Rücken.
Dabei ist es wesentlich, dass meine Studentin die Anweisungen ganz präzise befolgt – es genau so macht wie ich es ihr ansage. Denn nur dann kann meine Studentin mit hypermobilem oder instabilem Rücken, eine Änderung in der Funktionsweise ihres Nervensystems erfahren. Und voilá, die Funktionalität der Bewegung ändert sich! Das ist der Moment einleuchtender Überraschung.
Funktionalität übernimmt
Meine Studentin kommt so aus dem Zustand, der von der fehlerhaften Gewohnheit gesteuert wird, heraus. Sie wird hingeführt zu einer Position, die von einem funktionellen reflexiven Verhaltensmuster gelenkt wird. Erkennen können wir diese neue Funktionalität an der gemeinschaftlichen Arbeit ihres tiefen Muskelkorsettsystems (Powerhouse) mit den Schultergürtelstabilisatoren, und der daraus resultierenden Streckung und Hebung. In dieser Position fühlt sich meine Schülerin mit hypermobilem oder instabilem Rücken verwurzelt wie ein Baum und frei wie ein Vogel gleichzeitig.
Wir sind aber noch nicht fertig.
Die neue Körper-Erfahrung verbildlichen
Damit sie dieses Gefühl in ihrem Körper behält, bitte ich meine Stundentin ein mentales Foto von dieser neuen Körper-Erfahrung zu machen.
Dann bitte ich sie die Übung so auszuführen wie sie gehört- mit den Händen auf der Stange des Reformers. So bewegt sie nun den Wagen des Reformers mit ihren Knien nach vor und zurück – erst mit rundem und dann mit durchgebogenem Rücken.
Voilá! Meine Schülerin hat in dieser kurzen Zeitspanne gelernt ihren Rücken von einer dysfunktionalen in eine funktionale Position zu bringen.
Die selbe Vorgehensweise kann übrigens mit ähnlicher Auswirkung für den Pilates Elephant angewendet werden.
Voilà, Nervensystem überlistet!
In Zusammenarbeit mit meiner Studentin konnte ich ihr Nervensystem entschlüsseln und überlisten. Meine Studentin ist nun dazu imstande die Pilates Knee Stretches und den Elephant auszuführen ohne dabei fehlerhaften Bewegungsmustern – welche übrigens eine Folge ihres instabilen und hypermobilen unteren Rückens sind – ausgeliefert zu sein.
Ist das nicht wunderbar, diese Synergie von Denken, Fühlen und Tun!
Listen closely, try it & fly with it!
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